Der Aufschwung ist da – mit Chancen und Risiken

Newsletter 3-2021

Allgemeine Marktentwicklung

Die Engpässe in der globalen Lieferkette sind so hoch wie auf dem Höhepunkt der Pandemie und dürften den Welthandel in Q2 an die Grenze einer Rezession getrieben haben. Das Volumen des Welthandels wird 2021 um 7,9 Prozent und 2022 um 6 Prozent steigen, aber es wird eine vorübergehende Verlangsamung aufgrund der vorherrschenden Unterbrechung der Versorgungsketten erwartet. Schätzungsweise wird das Volumenwachstum des Welthandels mit Gütern 2021 um 1,7 Prozentpunkte geringer ausfallen als ein Jahr davor.

Im Fokus

Im Fokus: Deutschland

Die deutschen Exporte stützten jedoch weiterhin die Wirtschaftsleistung und profitierten von der globalen Erholung, insbesondere von der robusten Nachfrage aus China (Die deutschen Exporte nach China stiegen im Februar um 25,7 % und im März um 37,9 % gegenüber

dem Vorjahr.). Derzeit wird erwartet, dass sich die wirtschaftliche Aktivität im Laufe des Jahres aufgrund der fortschreitenden Impfung und der Lockerung der Restriktionen beschleunigt und Ende 2021 wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen wird. Laut Oxford Economics wird das BIP in Deutschland dieses Jahr voraussichtlich um 3,5 % steigen, nach einem Rückgang um 5,1 % im Jahr 2020. Das Industrie- und das Baugewerbe sind die Haupttreiber der deutschen Erholung und werden voraussichtlich um 8,2 % bzw. 3,3 % wachsen, während der Dienstleistungssektor nach einem Rückgang von 4,5 % im Jahr 2020 nur um 1,7 % zulegen wird. Die Industrieproduktion und die Exporte werden voraussichtlich um 9,7 % bzw. 9,0 % steigen, da sie von der anhaltenden Nachfrage aus China profitieren und zusätzlich von den US-Konjunkturprogrammen.

Im Fokus: Halbleiter

Die Halbleiterknappheit ist seit Anfang des Jahres vor allem im globalen Automobilsektor zu spüren und diese betrifft auch andere Branchen. Eine anhaltend hohe Halbleiternachfrage wird für alle Arten von Endmärkten erwartet. Das betrifft die Herstellung von IKT-Produkten

wie zum Beispiel Festplatten (HDD), Solid-State-Drives (SSD), Rechenzentren etc.. Es wird daher einige Zeit dauern, bis die Zulieferfirmen die hohe globale Nachfrage bedienen können. Kreditversicherer gehen davon aus, dass dies mehrere Quartale in Anspruch nehmen

wird.

Im Fokus: Lebensmittelindustrie

Die weltweiten Lebensmittelpreise sind seit Anfang des Jahres stark gestiegen. Im März 2020 veröffentlichte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ihren Lebensmittelpreisindex (der Preisschwankungen für Getreide, Pflanzenöle, Zucker, Milchprodukte und Fleisch erfasst) für den Monat Februar. Der Index stieg in neun aufeinanderfolgenden Monaten, expandierte zwischen Mai 2019 und Februar 2020 um 27 % und erreichte den höchsten Stand seit 2014. Die stärksten Anstiege verzeichneten Zucker (+6,4 % im Februar) und pflanzliche Öle (+6,2 %). Dies übt einen starken Druck auf den Agrar- und Ernährungssektor aus.

Methodik

Dem A.C.I.C. Sector Grade liegen Daten von Atradius, Coface und Euler Hermes zugrunde. A.C.I.C. berechnet den Durchschnitt aller von den Versicherern bereitgestellten Daten und vereinheitlicht diese auf die Risikoskala von A.C.I.C..

Der erste Teil dieser Grafik veranschaulicht die Länder mit dem besten und schwächsten Länderrating (G-Grade) sowie jeweils die stärkste und schwächste Branche. Im zweiten Teil der Grafik werden die Länder mit der stärksten und schwächsten BIP-Prognose gezeigt sowie auch die jeweilige Branchenbewertung.

Einen kompletten Überblick finden Sie in dieser Tabelle:

Das Austrian Credit Insurance Counsel (A.C.I.C.), eine Beteiligung des RVM, ist Österreichs führende Spezialmaklergesellschaft für Kreditversicherungen. Das Unternehmen wurde 2009 vom geschäftsführenden Gesellschafter Peter Androsch gegründet. Kreditversicherungen dienen dem Risikomanagement, indem sie Lieferanten Schutz vor der Zahlungsunfähigkeit ihrer Kunden bieten. Der Gesamtmarkt, gemessen an Prämieneinnahmen der Kreditversicherer, bewegt sich in Österreich bei 140 Millionen € pro Jahr. Rund 6.000 Unternehmen sind einer Schätzung zufolge versichert. A.C.I.C. ist unter anderem auch Repräsentant der AU Group in Österreich. Dadurch steht exportorientierten Kunden des A.C.I.C. ein internationales Netzwerk an Experten für Kreditversicherung, Factoring und Forderungsmanagement zur Verfügung. Peter Androsch ist zudem Vorstandsmitglied beim internationalen Kreditversicherungsmaklerverband BARDO. www.acic.at